Junger Dirigent überzeugt beim Jahreskonzert in Veringendorf

Daniel Brehm übernahm die kleine Musikgesellschaft erst am Anfang des Jahres, mit nur 15 „einheimischen“ Musikern wagte er sich im Herbst an die musikalische Herausforderung. Das Programm sollte südliche Urlaubsmelodien beinhalten, aber auch Polken, die mit viel Herzblut interpretiert werden können. Etwas konzertantes wie eine Hymne und ein Marsch musste auch dabei sein. Der Plan wurde Programm.

„Ein Stern ist aufgegangen“, so Vorsitzender Benny Griener in seiner Begrüßungsrede, „hoffentlich leuchtet er noch lange.“

Dieser Satz traf auch im ersten Teil auf die junge 25-köpfige Schar aus Hettingen, Inneringen und Veringendorf zu. Die JuKa unter Leitung von Martin Hohmann nennt sich „Around the Sound“ und hat sich auch erst vor einem Jahr formiert. Das dreiteilige Stück „Highland-Games“ von Henk Hogenstein war nicht einfach und in Rhythmik und Melodienstrauß sehr abwechslungsreich, Dudelsack und Schwerttanz konnte man sich richtig gut vorstellen. „Hanging Tree“ von Michael Brown, die einfache, melancholische Melodie vom „Henkersbaum“ war geraume Zeit ganz vorne in den Charts. Und bei „Rock my Soul“ von Dick Ravenal sangen fünf Gospel-Mädels nicht nur als optischer Hingucker, sondern sprühten Begeisterung und Lebensfreude, begleitet von Swingelementen der jungen Bläser. Nach begeistertem Applaus folgte die Zugabe „Uncle Sam on Parade“, was sehr an amerikanische Militärparade erinnerte. Da dürfen doch alle drei Gemeinden stolz auf diesen Nachwuchs sein.

Die Veringer eröffneten ihr Konzert mit „Hymne und Choral“ von Brandauer in der festlich mit Rosen dekorierten Halle ganz feierlich. Dann flogen sie gleich ab in den „sonnigen Süden“ mit einem Schlagermedley aus vorwiegend hitzigen spanischen Melodien, mit viel Gefühl und Pfeffer vorgetragen.

Mit „It's my life“ brachten sie den kraftvollen Hit von Bon Jovi in den Saal. „Herzblut“ wurde gemütlich und mit viel Herzblut vorgetragen – eine Spezialität des Dirigenten Dani.

Markus Weizenegger, Verbandsdirigent aus Inzigkofen war vom Blasmusikverband zu seiner ersten Ehrung entsandt, welche er souverän durchführte: Heiko Haug und Benny Griener bekamen eine Ehrennadel in Silber für 20 Jahre Musik- und Vorstandsarbeit in der Musikkapelle. Ihnen zu Ehren war der anspruchsvolle Konzertmarsch „Salemonia“ von Kurt Gäble gewidmet, dem Eröffnungsmarsch des Mega-Events beim Salemer Schlossseefest.

Mit dem schmissigen 6/8-Konzertmarsch „Silberpfeil“ von Helmut Bräuer ging es in die zweite Runde, Claudia Bregenzer schoss ihn mit der Piccoloflöte in ungeahnte Höhen hinauf. „The Rose“ von Conny Rall war ebenfalls aus dem Fundus: Solotrompeter Benny Griener wünschte sich das Stück zu seiner Hochzeit 2011 in der Kirche, umso gefühl- und kraftvoller brachte er hier den Song der Bluessängerin Janis Joplin zum Ausdruck.

Posaunist Hans-Joachim Friedrich hatte dies ebenso für seine „angesagtesten Ansagen“ recherchiert wie die Herkunft der fast schon angestaubten „Gablonzer Perlen“ von Bummerl: Gablonz liegt im nördlichen Tschechien und „diese Perlen sind wahrscheinlich schöner als unsere Veringer Stoi“.

Vor dem letzten Stück „Musikanten mit Herz“, Rockpolka von Alexander Pflüger, stellte der Entertainer Friedrich alle Musikanten mit Namen, Instrument und gereimten Charaktereigenschaften vor. Es wurden Tränen gelacht.

Vor der Zugabe bedankte sich die zweite Vorsitzende Edeltraud Kopp mit Rosen- und Weinpräsenten bei den Gast- und auswärtigen Musikern, beim Turnverein für die Bewirtung und beim Publikum für Applaus für Musik, die Musik aus dem Herzen macht.